Bildungsreise der Jugendlichen nach Dachau

Am 15. -20. Oktober fand in Dachau (Deutschland) im Rahmen des Projektes „Erinnerungskulturen an den Zweiten Weltkrieg und den Holocaust: Polen, Belarus, Deutschland“ das dritte Jugendseminar statt. Früher besuchten seine Teilnehmer die Veranstaltungen in Auschwitz (Polen, http:// gwminsk.com/news/poezdka-v-osvencim) und Minsk (Belarus, http://gwminsk.com/news/seminar-dlya-molodezhi-o-kulture-pamyati-o-voyne...). Die belarussische Seite vertraten Studenten, junge Lehrer und Archivare.

Im Zentrum der Aufmerksamkeit standen diesmal die deutsche Erinnerungskultur sowie jene Herausforderungen, denen sie zurzeit ausgesetzt ist. In erster Linie betraf es das Thema der Nazi-Verbrecher und die Frage, wie die deutsche Öffentlichkeit und die Vertreter der Bildungssphäre dieses Problem behandeln. Die wichtigsten Besuchsorte des Seminars wurden die Gedenkstätte auf dem Territorium des ersten Konzentrationslagers Dachau sowie der Gedenkort Hebertshausen als Ort der Vernichtung sowjetischer Kriegsgefangener.

Die Seminarteilnehmer hörten sich die Referate über die Rolle der Polizei in den Nazi-Verbrechen und die Verfolgung unterschiedlicher Opfergruppen an, suchten nach Spuren grauenvoller Geschichte in München, trafen sich mit Niklas Frank. dem Sohn von Hans Frank, dem ehemaligen Obergouverneur des von den Deutschen besetzten Polen, und erfuhren seine Bewertung der Kriegsgeschehnisse und der Handlungen seines Vaters. Während des ganzen Seminars kam es zu zahlreichen Diskussionen, die zum besseren Verständnis der Multiperspektivität europäischer Erinnerungskultur und der vorhandenen Problemfelder verholfen haben.

Ein besonderer Dank gilt Juliane Niklas und Ingolf Seidel, den Organisatoren von der deutschen Seite, sowie der Gruppe deutscher Seminarteilnehmer für das professionell vorbereitete und realisierte Programm.

 

Das Seminar wurde von der Agentur für Bildung - Geschichte, Politik und Medien e.V. (Berlin, Deutschland), dem Bayerischen Jugendrat (München, Deutschland) vorbereitet in Zusammenarbeit mit:

- der Geschichtswerkstatt Leonid Lewin / IBB J. Rau (Minsk /Belarus),  
- dem Lehrstuhl für interkulturelle Forschungen für Zentral- und Osteuropa (Universität Warschau/Polen),
- dem Lehrstuhl für Didaktik der Geschichte und Public History (Ludwig-Maximilians-Universität, München/Deutschland),
- der Internationalen Jugendbegegnungsstätte in Oświęcim/Auschwitz (Polen)

- dem Arbeitsbereich Didaktik der Geschichte (Freie Universität Berlin/Deutschland)
- der Jagiellonen-Universität in Krakau (Polen)

Das Seminar wurde aus den Mitteln des Deutsch-Polnischen Jugendwerks (PNWM) im Rahmen des Förderprogramms „ Andenken bewahren“ finanziert.

 

 

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