Vor 80 Jahren wurde das Minsker Ghetto aufgelöst

Die Ereignisse vom 21. bis 23. Oktober 1943 gehörten zu den traurigsten in der Geschichte Minsks während des Großen Vaterländischen Krieges. In diesen Tagen fand das letzte Pogrom im Minsker Ghetto statt, das zu seiner völligen Auflösung führte. An diesem denkwürdigen Tag und im Jahr des 20. Jahrestages der Geschichtswerkstatt „Leanid Lewin“ wollen wir uns gemeinsam an die tragischen Seiten der Geschichte des Holocaust erinnern. Das Minsker Ghetto, das seit dem 20. Juli 1941 bestand, war eines der größten in Europa und hatte in den von den Nazis besetzten Gebieten der UdSSR nach dem Ghetto von Lwiw die zweitgrößte Anzahl von Häftlingen. Im Juni 1943 begann auf Befehl des Reichsführers SS G. Himmler die Liquidierung des Minsker Ghettos. Zuerst wurden die Arbeitskolonnen mit den dort arbeitenden Häftlingen systematisch zerstört, dann mähten die Nazis im September 1943 das Sonderghetto nieder. Am 21. Oktober 1943 begann das letzte jüdische Pogrom im Minsker Ghetto. Drei Tage lang, vom 21. bis 23. Oktober 1943, töteten die Nazis und ihre Komplizen alle damals noch lebenden Häftlinge, mit Ausnahme von 500 nach Deutschland verschleppten qualifizierten Handwerkern. Am 23. Oktober 1943 hörte das Ghetto Minsk auf zu existieren. Zwei Jahre und drei Monate lang wurden in zahlreichen Vernischtungsaktionen – nächtlichen Razzien, wöchentlichen Razzien, Massenpogromen und unter Hunger, Kälte und Krankheit – die meisten der eigentlich 100.000 Menschen, darunter Kinder, Frauen und Kinder, ältere Menschen sind hier gestorben. Trotz der Liquidierung des „großen“ Minsker Ghettos und des „Sonderghettos“ in Minsk über einen längeren Zeitraum (von Oktober 1943 bis Juli 1944) existierte das sogenannte „kleine“ Ghetto weiter – im Gebiet von das ehemalige Minsker Radiowerk (heute Praspekt Nesaleschnaszi, 58). Auch die letzten 13 von 26 Häftlingen des „großen“ Minsker Ghettos konnten bis zur Befreiung Minsks durch die Rote Armee durchhalten und versteckten sich im Keller eines Hauses in der Nähe des jüdischen Friedhofs in der Suchaja-Straße. An diesem Tag erinnern wir an alle Opfer des Nationalsozialismus, deren Erinnerung für uns von unschätzbarem Wert ist.
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