Wien, Bonn, Köln. Eine Reise zu den Erinnerungsorten von Maly Trostenez

Die TeilnehmerInnen des Projekts „Transnationale Geschichtsvermittlung am Beispiel von Maly Trostenez“ begaben sich auf eine Reise zu den Erinnerungsorten von Maly Trostenez in Österreich und Deutschland. Das Programm erwies sich als reichhaltig, daher werden wir versuchen, Ihnen jeden Tag auf dieser Reise zu erzählen. Am 18. und 19. September fanden in Wien Vorträge und Exkursionen statt.

Fast alle Teilnehmer erreichten Wien wie geplant. Bei den Teilnehmer aus Belarus kam es zu einer kleinen Überschneidung, aber am Ende wurde alles geklärt. Am ersten Tag gab es eine Exkursion in das Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes (DÖW). Die Hauptaktivitäten des Archivs waren die Sammlung und Erforschung von Materialien zur Geschichte des Widerstands und der Verfolgung von Mitgliedern des Untergrunds während des Zweiten Weltkriegs sowie Materialien zu den NS-Verbrechen gegen die Menschlichkeit.

Im Archiv hielt Claudia Kuretsidis-Haider einen Vortrag über den Umgang von Historikern mit Rechtsdaten, insbesondere bei Gerichtsverfahren, Strafprozessen. Ein denkwürdiger Fall war der Fall des Fahrers der Gaskammer in Maly Trostenez, der schließlich freigesprochen wurde. Dieser Vortrag und die genannten Fälle haben viele Fragen zur Motivation und zum Hintergrund von Kriminellen, zur psychischen Verfassung während des Krieges aufgeworfen.

Am 19. Oktober fand eine sehr wichtige Exkursion rund um die Wohnorte der nach Trostenez deportierten Juden statt. Während der Exkursion besuchten die Teilnehmer die Orte, an denen Juden lebten, sowie die Gasse, in der alle Juden vor der Deportation versammelt waren. Durch diesen Punkt führt ein langes Schild an der Straße mit den Erinnerungen der Menschen, die im Ghetto überlebt haben.

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