Wettbewerb „NS-Opfer und die Vernichtungsorte in Belarus“ ausgerufen

Die Arbeit an der Wanderausstellung „Vernichtungsort Malyj Trostenez. Geschichte und Erinnerung“ hat gezeigt, dass, es einerseits an biographischen Portraits der Kriegsopfer mangelt und, andererseits, dass es doch möglich wäre, Materialien über NS-Opfer und Menschenschicksale auch heute zu finden und zu verwerten. Die Organisatoren der Wanderausstellung sind von der Wichtigkeit dieser Arbeit auch in Belarus überzeugt und fassten den Beschluss, im März – Dezember 2017 einen nationalen Wettbewerb unter den Schülern der oberen Klassen, Gymnasiasten und Studenten unter dem Titel „NS-Opfer und die Vernichtungsorte in Belarus“ auszurufen.

Das Ziel dieses Wettbewerbs ist es, Schüler und Studenten zu selbständigen Forschungen von Schicksalen unbekannter NS-Opfer unter ihren Verwandten, Bekannten und Nachbarn zu bewegen, denn gerade durch Biographien und Zeugnisse dieser Menschen kann die heutige junge Generation die Vergangenheit ihres Landes besser verstehen.

Die Teilnehmer des Wettbewerbs sind Schüler, Gymnasiasten und Studenten im Alter von 16 bis 24 Jahren. Die Arbeit kann sowohl individuell als auch im Team ausgeführt werden. Die Richtung der Forschung bilden die Oral History, die Geschichte des Alltags, die Analyse von schriftlichen Zeugnissen einer Person u.ä. Die methodische, informatorische und konsultative Begleitung erfolgt durch die Mitarbeiter der Minsker Geschichtswerkstatt Leonid Lewin. Es wird begrüßt, wenn die Teilnehmer unter der Leitung ihrer (Geschichts)Lehrer und Hochschullehrer am Thema arbeiten.

Vom 17. April bis 19. Mai organisiert die Geschichtswerkstatt Vorbereitungsseminare für Lehrer und Dozenten, in denen die Muster der biographischen Portraits, Methoden der Suche und Bearbeitung von authentischen Materialien, Organisation von Interviews, Beispiele der Arbeit mit persönlichen Archiven behandelt werden.

Thematik der Wettbewerbsarbeiten: biographische Portraits unbekannter Opfer (Kriegsgefangene, Partisanen, Illegale, Juden, Zigeuner, Behinderte u.a.) an verschiedenen Orten des Zwangsaufenthaltes und der Vernichtung (KZs, Ghettos, Gefängnisse) in Belarus in der Zeit der nationalsozialistischen Okkupation (1941-1944). Die Lebensgeschichten werden mit Hilfe von Interviews mit Überlebenden und/oder ihren Verwandten, Familiendokumenten und Dokumenten aus den Staatsarchiven, Periodika, Museumssammlungen und Publikationen erstellt.

Die Arbeiten können bis zum 15. November 2017 eingereicht werden. Die internationale Jury wird am 1. Dezember 2017 über die Sieger des Wettbewerbs entscheiden. Jeder Teilnehmer bekommt eine Teilnehmerurkunde, die Sieger bekommen ein Extradiplom und die Möglichkeit, an einer kostenlosen Bildungsreise nach Deutschland im Februar 2018 teilzunehmen. Die besten Arbeiten werden in einem Sammelband und im elektronischen Archiv der Geschichtswerkstatt veröffentlicht.

Kontaktadresse: Suchajastraße 25, 220004 Minsk, Geschichtswerkstatt Leonid Lewin

Wettbewerb „NS-Opfer und die Vernichtungsorte in Belarus“

Tel.: +375 17 380 37 17     e-mail: aliaksandr.dalhouski@ibb.by

Empfehlungen zur Anfertigung der Wettbewerbsarbeiten finden Sie auf der Webseite der Geschichtswerkstatt Leonid Lewin: http://gwminsk.com/

 

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