Zum Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust

Ein nächstes Treffen im Rahmen des Projektes „Erinnern für die Zukunft. Dialog dreier Generationen“ stand unter dem Zeichen des Internationalen Tages des Gedenkens an die Opfer des Holocaust. In der Geschichtswerkstatt versammelten sich ehemalige Gefangene des Minsker Ghettos, der Konzentrationslager und die Jugendlichen, um unter der Leitung des Referenten Kusma Kosak einen Dialog über die tragischen Orte der Kriegsgeschehnisse auf dem belarussischen Territorium zu führen. Die Anwesenden hörten der leidvollen Erzählung von Frida Reisman, Leiterin der Minsker städtischen jüdischen Vereinigung „Gilf“ und ehemaliger Gefangenen des Minsker Ghettos über fast 100 Tausend ermordeten Juden zu. Alexandra Borissowa, ehemalige Gefangene der KZs in Majdanek und Auschwitz, berichtete über die in das Todeslager Auschwitz deportierten Belarussen, ihre eigene Familie und Verwandten. Man erinnerte sich an das berüchtigte Stalag 352 in Massjukowschtschina, die KZs Dachau, Mauthausen und andere. Die von Jewgenij Chrol dargestellte Familiengeschichte war ein zusätzliches Beispiel seines leidgeprüften Weges aus der Partisanenzone nach Österreich. 

Die Teilnehmer des Treffens zeigten Mitgefühl mit der schmerzhaften Kindertragödie des ehemaligen Gefangenen des Minsker Ghettos Wladimir Trachtenberg. Auf ähnliche Weise starben und überlebten kleine Kinder des Konzentrationslagers Asaritschi, der Kinder-KZs in Tschyrwony-Berag und Skobrauka.

In Anwesenheit von Botschafterin der Republik Österreich Aloisia Wörgetter besprachen die Teilnehmer Trostenez und die Probleme der Memorialisierung der tragischen Orte der jüdischen Deportation aus Wien.

Im Namen der anwesenden Leiter der Minsker gesellschaftlichen Vereinigungen minderjähriger NS-Gefangener richtete Galina Smuschko die Aufmerksamkeit der anwesenden Jugendlichen auf den erzieherischen und bildenden Wert solcher Veranstaltungen. Zusammen mit ihrer Geschichtslehrerin Darja Kosjakowa brachten auch die Schüler des Minsker Gymnasiums № 34 ihre Gefühle mit in die Diskussion ein. Die Nachbarn der Geschichtswerkstatt, Studenten des Baucolleges, tauschten mit den Anwesenden ihre Ideen über die Möglichkeit der Vertiefung der Kenntnisse über Holocaust. Die Arbeit wird fortgesetzt – wir sind gespannt auf das nächste Treffen im Rahmen des Projektes „Erinnern für die Zukunft. Dialog dreier Generationen“, die ebenfalls in der Geschichtswerkstatt stattfinden wird.

 

 

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