Wanderausstellung „Vernichtungsort Malyj Trostenez. Geschichte und Erinnerung“ in Gomel eröffnet

Am 3. April ist die deutsch-belarussische Wanderausstellung „Vernichtungsort Malyj Trostenez. Geschichte und Erinnerung“, die über eines der größten Vernichtungslager in Europa erzählt, in der F. Skorina-Universität-Gomel eröffnet worden.

Die Ausstellung ist das Ergebnis eines internationalen Dialogs der Historiker aus Deutschland, Belarus und Tschechien. Die Arbeit an der Ausstellung begann im Herbst 2014. Die offizielle Eröffnung fand am 8. November 2016 in Hamburg statt, wo 1941 die erste Deportation deutscher Bürgern jüdischer Herkunft nach Minsk stattgefunden hatte. Seit 2017 wurde die Exposition in vielen deutschen und belarussischen Städten gezeigt.

An der Zeremonie der offiziellen Eröffnung in Gomel nahmen Vertreter der Stadtverwaltung, Historiker, Lehrer und Studenten teil. Ihre Ansprachen hielten der deutsche Botschafter Peter Dettmar und der Vorsitzende der Direktion der IBB J. Rau Minsk Viktor Balakirev.

Die Ausstellung „Vernichtungsort Malyj Trostenez. Geschichte und Erinnerung“ macht die Besucher mit den Archivdokumenten, Biographien und Erinnerungen der Gefangenen des Todeslagers Trostenez, mit der Entwicklung der Erinnerungskultur an die Tragödie in Trostenez sowie mit den Nazi-Verbrechen auf dem Territorium von Belarus und in den Ländern Europas bekannt.

Die Organisatoren der Ausstellung sind die Internationale Bildungs- und Begegnungsstätte „Johannes Rau“ (IBB Minsk), die Botschaft der BRD in Belarus, das internationale Bildungs- und Begegnungswerk gGmbH (IBB Dortmund), die Geschichtswerkstatt Leonid Lewin und die F. Skorina-Universität-Gomel. Als Projektpartner trat die Stiftung „Denkmal für die ermordeten Juden Europas“ auf. Die Ausstellung wurde vom deutschen Außenministerium, der Vertretung des deutschen Volksbundes Kriegsgräberfürsorge in der Republik Belarus und der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau unterstützt.

Die Ausstellung „Vernichtungsort Malyj Trostenez. Geschichte und Erinnerung“ in Gomel kann vom 3. bis zum 29. April in der F. Skorina-Universität besucht werden.

Im Rahmen eines Begleitprogramms führten die Mitarbeiter der Geschichtswerkstatt Leonid Lewin in Kooperation mit dem Gomeler Gebietsinstitut für Bildungsentwicklung ein Seminar für die Geschichtslehrer „Arbeitsmethodik mit den Schülern zum Thema des Großen Vaterländischen Krieges im Kontext des Zweiten Weltkrieges“ am Beispiel der Ausstellung „Vernichtungsort Malyj Trostenez. Geschichte und Erinnerung“ durch. Im weiteren Verlauf des Begleitprogramms werden Exkursionen, Bildungstreffen und Vorführungen des Dokumentarfilms über das Todeslager in Osaritschi stattfinden.

Am 9. April, 12.00-13.00 Uhr: Filmvorführung „Osaritschi 1944“ im Konferenz-Saal der F. Skorina-Universität Gomel und öffentliches Gespräch mit einem Zeitzeugen des Todeslagers Osaritschi. Anschließend findet die Führung durch die Ausstellung statt.

Am 17. April, 12.00-14.00 Uhr: Präsentation der Studentenarbeiten im Rahmen des Wettbewerbs „Opfer des Nationalsozialismus und die Vernichtungsorte in Belarus“ und des elektronischen Archivs der Geschichtswerkstatt (im Konferenz-Saal der F. Skorina-Universität Gomel). Anschließend findet die Führung durch die Ausstellung statt.

Am 18. April, 13.00-15.00 Uhr: Rundtischgespräch zum Thema „Erinnerungskultur der Kriegsopfer“. Besprechung des Zustandes und der Perspektiven der Erforschung von Lokalgeschichte (im Konferenz-Saal der F. Skorina-Universität Gomel).

 

 

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