Kurse für Fremdenführer-Dolmetscher

Am 19. Januar begann in der Geschichtswerkstatt zum ersten Mal ein Kurs für Fremdenführer-Dolmetscher. Nach der Bekanntschaft mit dem Unterrichtsplan hörten sich die Kursteilnehmer einleitende Vorlesungen führender Historiker K. Kosak und S. Nowikau über die Geschichte des Minsker Ghettos an. In der darauffolgenden Diskussion ergaben sich viele Fragen, denn die besagten Themen enthalten noch viele strittige Momente und mehrdeutige Interpretationen. Im Weiteren werden die Kursteilnehmer auch andere Konzeptionen der Historiker kennenlernen, was ihnen ermöglichen wird, die Vielseitigkeit und die Besonderheit dieser tragischen Seite der Geschichte im Kontext der europäischen Erinnerungskultur zu verstehen. Bereits in zwei Tagen werden die Kursteilhemer zu einem weiteren Seminar zusammenkommen, das der Methodik der Gestaltung von Führungen sowie der Geschichte des jüdischen Vorkriegslebens gewidmet sein wird.

Das Hauptziel des Kurses ist es, die Fremdenführer-Dolmetscher auf die Thematik des Minsker Ghettos und des Vernichtungsortes Trostenez vorzubereiten, damit sie sowohl mit den Gruppen aus Belarus als auch mit denen aus dem Ausland arbeiten können. Zu diesem Zweck werden 16 Seminare im Laufe von acht Monaten mit unterschiedlichen thematischen Vorträgen und Praktika durch die bekannten Experten im Bereich Geschichte und Fremdenführung geplant. Diejenigen Kursteilnehmer, die den Anforderungen gerecht werden, erhalten ein Zertifikat von der IBB J. Rau Minsk. Danach müssen sie durch die Nationale Agentur für Touristik attestiert werden, was ihnen im Weiteren ermöglichen wird, mit der Geschichtswerkstatt im Bereich Begleitung von Gruppen zusammenzuarbeiten.

Der Kurs erfreute sich großen Interesses, es sind 47 Anträge eingereicht worden. Nach den Ergebnissen des Wettbewerbs wurden 15 Teilhemer gewählt, die Deutsch und/oder Englisch gut beherrschen. Unter den Teilnehmern sind sowohl professionelle Fremdenführer-Übersetzer als auch Anfänger, die erst planen, in der Nationalen Agentur für Tourismus attestiert zu werden. Das Geschichtswerkstatt-Team hofft darauf, allen Teilnehmern Ende des Jahres Zertifikate über den erfolgreichen Abschluss der Kurse auszuhändigen.

Viel Glück!

 

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