INTERRELIGIÖSER ARBEITSKREIS DER IBB MINSK BESUCHTETE ZUM 80. JAHRESTAG DER REICHSPOGROMNACHT DIE GEDENKORTE DACHAU UND FLOSSENBÜRG

Zum 80. Jahrestag der November-Pogrome besuchten Mitglieder der Interreligiösen Arbeitskreises an der IBB „Johannes Rau“ Minsk und der Geschichtswerkstatt „Leonid Lewin“ Minsk die KZ-Gedenkstätten Dachau und Flossenbürg sowie weitere Orte der Erinnerung im Raum München. Ziel ist ein Austausch über Formen des Gedenkens und Erinnerns. Dabei geht es besonders um die Frage, wie die Erinnerung an die Verbrechen der NS-Zeit an die jüngere Generation weitergegeben werden kann und welche Rolle die Kirchen und Religionsgemeinschaften in Deutschland dabei spielen.

Begleitet von IBB-Referent Anton Markschteder verschaffte sich die Delegation aus Minsk und Umgebung zunächst einen Eindruck von der pädagogisch-didaktischen Aufbereitung des Erinnerungsortes Dachau. Die Delegation nahm an einer Gedenkstunde im Rathaus von Dachau teil.

Bei Begegnungen mit Vertretern der Evangelischen Versöhnungskirche, katholischen, ortodoxen Seelsorgern sowie einem Schwesternorden entstand ein lebhafter Austausch über Möglichkeiten und Grenzen der Erinnerungsarbeit in den christlichen Gemeinden. Die Delegation hatte zudem Gelegenheit, in München an einer öffentlichen Gedenkveranstaltung zum 80. Jahrestag der Novemberpogrome in die Synagoge teilzunehmen.

Im Max-Mannheimer-Haus, wo die Delegation untergebracht ist, lernten die Gäste aus Belarus die pädagogische Arbeit einer außerschulischen Bildungseinrichtung kennen. Sie wurde auf Initiative des 2016 verstorbenen Schoa-Überlebenden Max Mannheimer gegründet und bietet heute eine vielfältige Bildungsarbeit für Jugendliche, Historiker und Multiplikatoren an.

Die Delegation besuchte die Geschichtswerkstatt Dachau und der Gedenkstätte Flossenbürg an der tschechischen Grenze. Dr. Iryna Kashtalian, Leiterin der Geschichtswerkstatt "Leonid Lewin" Minsk, nutzte die Gelegenheit zu einem Erfahrungsaustausch und die Projektvorschläge. Die Vertreter der Kirchen und Religionsgemeinschaften zeigten sich von den ersten Eindrücken sehr angetan und luden mehrere Gesprächspartner zu Gegenbesuchen nach Minsk ein.

 

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