Die Ausstellung über Trostenez in der Nationalen Bibliothek eröffnet

Am 7. Juni ist die Ausstellung „Vernichtungsort Malyj Trostenez. Geschichte und Erinnerung“ in der Nationalen Bibliothek der Republik Belarus eröffnet worden. An der Eröffnung nahmen teil: die erste Stellvertreterin der Bibliothek Jelena Dolgopolowa, der außerordentliche und bevollmächtigte Botschafter der BRD in Belarus Peter Dettmar, die Leiterin der Abteilung für Kultur des Minsker städtischen Exekutivkomitees Vitalina Rudikowa, der stellvertretende Leiter des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge in Belarus Ludmila Radkowskaja, der Direktor des Gemeinschaftsunternehmens IBB J. Rau Minsk Viktor Balakirew, der Direktor des Goethe-Instituts in Minsk Jakob Racek, der stellvertretende Direktor für wissenschaftliche Forschungsarbeit im Museum des Großen Vaterländischen Krieges Anna Galinskaja sowie Lehrer und Schüler der Minsker Schulen.

Im Rahmen der Ausstellung stellten die Mitarbeiter der Bibliothek Veröffentlichungen vor, die dem Vernichtungsort Trostenez gewidmet sind. Zum Abschluss der Zeremonie nahmen deren Teilnehmer an einer Führung durch die Bibliothek teil.

Die Ausstellung wird in der Nationalen Bibliothek bis Ende Februar 2019 geöffnet sein. Als Begleitprogramm wird den Besuchern im Herbst 2018 ein Zyklus von literarischen Lesungen angeboten.

Informationen zur Ausstellung:

Die Autoren der Ausstellung „Vernichtungsort Malyj Trostenez. Geschichte und Erinnerung“ sammelten Archivdokumente, persönliche Geschichten und Erinnerungen der Gefangenen über einen der größten Massenvernichtungsorte in Europa, den die Nazis auf dem Territorium von Belarus errichtet hatten. Neben historischen Tatsachen können sich die Besucher mit dem Thema der Pflege der Erinnerungskultur an die Opfer und den Naziterror in Belarus und in den Ländern Europas bekanntmachen.

Laut unterschiedlichen Einschätzungen erreicht die Opferzahl in Trostenez von 60 bis 200 Tausend Menschen. Die genaue Zahl der Opfer ist nicht bekannt. Die Ausstellung konzentriert sich bewusst nicht auf die abstrakte Zahl der Opfer, sondern betont in erster Linie die Tragödie einzelner Personen, deren Leben hier endete. Sieben biographische Skizzen schaffen hier das Portrait eines Kriegsopfers.

Die Arbeit an der Ausstellung „Vernichtungsort Malyj Trostenez. Geschichte und Erinnerung“ führte eine gemeinsame deutsch-belarussische Gruppe im Laufe von zwei Jahren durch. Die Autoren stellten sich zum Ziel, die belarussische und westeuropäische Öffentlichkeit mit dem Todeslager Trostenez und dessen Opfern näher bekanntzumachen.

 

Fotos: