Köln: Letzte Tage des Gedenkfahrts

Am 25. September besuchten die Projektteilnehmenden den Lern- und Gedenkorte Jawne in Köln. Diese Gedenkstätte befindet sich am Ort der ehemaligen jüdischen Schule am Erich-Klibansky-Platz. Erich war während des Nationalsozialismus Leiter der Schule und rettete jüdische Kinder, indem er sie auf Kindertransporten nach Großbritannien brachte. Er selbst wurde nach Malyj Trostenez deportiert.

Anschließend besuchten die Projektteilnehmer das NS-Dokumentationszentrum Köln, das sich in der ehemalige Gestapozentrale befindet. Es ist die wichtigste Einrichtung in Köln, die die Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus bewahrt. Das NS-Dok beherbergt ein Museum und bietet auch Forschungs- und Bildungsaktivitäten an. Im Untergeschoss besuchten die teilnehmenden die Zellen, in denen die Häftlinge festgehalten wurden. Tausende von Inschriften in verschiedenen Sprachen sind dort erhalten geblieben. All dies war eine sehr beeindruckende Erfahrung.

Der emotionalste Moment war das Videogespräch mit Kurt Marx. Er war eines der Kinder, die mit dem Kindertransport gerettet wurden. Kurt Marx sprach über sein Leben und sein kompliziertes Verhältnis zu Deutschland. Er war auch in Malyj Trostenz, wo seine Eltern ermordet worden waren.

Weitere Austausche fanden mit der Bürgerinitiative Köln-Müngersdorf statt, dank deren Engagement im letzten Jahr ein Denkmal am ehemaligen Deportationslager aufgestellt wurde. Felix Lipski, der teilweise im jüdischen Widerstand gelebt hat, hielt einen Vortrag zum Minsker Ghetto. Ebenso war das Gespräch mit dem Vorsitzenden der Liberalen Jüdischen Gemeinde Rafi Rothenberg sehr spannend, der vom jüdischen Leben heute berichtete und wie er dafür kämpft, dass das Judentum nicht nur aufgrund von Anti-Semitismus aufmerksam bekommt.

Der letzte Tag in Köln war der Reflexion und der Arbeit an Podcasts gewidmet. Die Projektteilnehmenden teilten mündlich und schriftlich ihre Eindrücke und Gedanken über die Reise und die Erinnerungskultur im Allgemeinen mit. Als Nächstes werden sie an einem zukünftigen Podcast über den Holocaust auf Russisch und Deutsch arbeiten, den wir in einigen Monaten veröffentlichen wollen.

Bleiben Sie dran für weitere Neuigkeiten!

Photo: Jana Bondar

Fotos: