Gedenkstätte "Die Grube"

"Jama" (die Grube) ist eines der wenigen Denkmäler der frühen Nachkriegszeit, das speziell den jüdischen Opfern gewidmet ist und bis heute erhalten geblieben ist. Der Name stammt von der Grube an der Kreuzung der Straßen Ratamskaja (heute Melnikaite) und Saslawskaja, aus der Sand für den Hausbedarf entnommen wurde. Während des ersten Pogroms vom 2. bis 3. März 1942 wurden Hunderte von Juden getötet und in diese Grube auf dem Territorium des Minsker Ghettos geworfen, Tausende wurden verschleppt und in Kojdanawa (heute Dserzhinsk) vernichtet. Der Autor des Obelisken aus schwarzem Marmor ist der Steinmetz Mardukh Sprischen. Ein charakteristisches Merkmal war die Inschrift in russischer und jiddischer Sprache: "Gesegnetes Andenken für die Ewigkeit für fünftausend Juden, die durch die Hand erbitterter Feinde der Menschheit starben - faschistisch-deutscher Verbrecher." Dieser Text wurde von dem jüdischen Dichter Chaim Maltinski verfasst. Das Denkmal, das im Herbst 1947 auf Initiative überlebender Minsker Juden und Angehöriger der Getöteten auf dem Gelände des ehemaligen Ghettos errichtet wurde, ist nicht nur ein Ort der Erinnerung an den Märzpogrom, sondern wird allgemein als der zentrale Ort der Erinnerung an den Holocaust in Minsk. In der sowjetischen und postsowjetischen Zeit fanden und finden hier Trauerveranstaltungen in der Regel am 2. März, 9. Mai und zum Gedenken an das letzte Pogrom im Minsker Ghetto am 21. Oktober statt. https://poly.cam/capture/96B68D1A-A7DD-4AAB-BE00-22A211100DC3
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