Gedenkveranstaltung im Minsker Internationalen Bildungs- und Begegnungsstätte „Johannes Rau“, gewidmet dem 80. Jahrestag der Auflösung des Minsker Ghettos.
Am 23. Oktober 2023 fand im Minsker Internationalen Bildungs- und Begegnungsstätte „Johannes Rau“ in Minsk eine Gedenkveranstaltung zum 80. Jahrestag der Auflösung des Minsker Ghettos statt. Der Moderator war Siarhiej Andruschkewitsch, Vorsitzender Minsker Internationalen Bildungs- und Begegnungsstätte „Johannes Rau“ ist. Das Forum wurde vom J. Rau International Educational Center, dem Leonid Levin Historical Workshop, der Union der belarussischen jüdischen öffentlichen Vereinigungen und Gemeinden mit Unterstützung der Botschaft der Bundesrepublik Deutschland in der Republik Belarus organisiert. An der Veranstaltung nahmen Zeugen militärischer Ereignisse, Beamte, Vertreter der diplomatischen Vertretungen der Deportationsländer der Juden in das Minsker Ghetto, erzieherische, religiöse, öffentliche und internationale jüdische Organisationen, verschiedene Konfessionen, Lehrer, Historiker und Jugendliche teil. Begrüßende Worte hielten: Aleg Ragatnikau, Vorsitzender der Union belarussischer jüdischer öffentlicher Vereine und Gemeinden, Matthias Platzeck, Vorsitzender des Kuratoriums des Internationalen Bildungs- und Begegnungswerk in Dortmund (Deutschland), Michael Nowak, Geschäftsträger der Bundesrepublik Deutschland in der Republik Belarus Jana Goldman-Adut, stellvertretende Leiterin der Mission, Erste Sekretärin der Botschaft des Staates Israel in der Republik Belarus. Am Ende ihrer Rede legte Frau Goldman-Adut eine Schweigeminute zum Gedenken an die unschuldigen Opfer des Holocaust ein. Nach den Begrüßungsworten folgte ein Online-Dialog zwischen dem Leiter der Geschichtswerkstatt „Leanid Lewin“, Siargej Tukala, und Wiktoryja Triejster, der Tochter des ehemaligen Häftlings des Minsker Ghettos Michail Triejster. Während des Gesprächs untersuchten die Veranstaltungsteilnehmer digitale Fotokopien der einzigartigen Dokumente ihres Vaters, deren Originale Wiktoria freundlicherweise für die zukünftige Ausstellung der Geschichtswerkstatt gespendet hatte. Galina Lewina, Leiterin der Kreativwerkstatt des Architekten Leanid Lewin, sprach über die Kultur der Erinnerung und der Memorialisierung an den Holocaust in Belarus. In ihrer Rede zeigte die Architektin eine Reihe von Plakaten aus der aktuellen Ausstellung, die den Denkmälern des Minsker Ghettos und von Trostinez gewidmet ist. Am Ende der Veranstaltung zeigte die Union belarussischer jüdischer öffentlicher Vereine und Gemeinden eine illustrierte Videopräsentation, die die Errungenschaften der jüdischen Gemeinden in Belarus und Pläne für die Zukunft hervorhob.